"Hilf mir - aber lass mich gehen"
So oder ähnlich hört sich manch ein Widerspruch aus dem Mund eines Teenagers an. In einem Moment der vernünftige Erwachsene, der Bescheid weiss, im anderen Moment das Verhalten eines Kleinkindes… Kennst du das? Beim Abendessen die Diskussion über soziale Medien, der Teenager gibt sich ganz souverän, er weiss alles und kennt sich aus, will seinen Eltern klar machen, dass sie es sind, die da keine Ahnung haben. Wenige Stunden später folgt die Bitte «kannst du das Licht im Gang anlassen? Ich habe in der Nacht Angst, wenn es so dunkel ist.»
Dieses Hin- und Hergerissen sein gehört zu dieser Phase des Lebens dazu. Zugegeben, für uns als Eltern braucht das eine gehörige Portion Flexibilität und Verständnis.
Und wenn ich es mir genau überlege, ist es sogar verständlich, dass unsere Teenager sich zeitweise so fühlen. Auf der einen Seite entwickeln sie eine eigene Persönlichkeit, und sie verspüren eine Aufbruchsenergie, die sie vorwärtstreibt. Aber genau dies kann auch Angst machen. «Angst vor der eigenen Courage» sagen wir Schweizer dazu gerne. Ich mag mich noch gut erinnern, als mir eines Tages plötzlich bewusst wurde, dass ich nicht immer bei meinen Eltern bleiben werde, und dass mein Papa mich nicht immer beschützen können wird. Einerseits war ich voller Ideen, Wünsche und Ziele für mein Leben, ich sprühte vor Energie. Aber abends und nachts im Bett, da machte mir dieser Gedanke ganz schön Angst, und ich wünschte mir dann, es könnte für immer so bleiben wie es ist.
Teenager durch diese und andere Phasen hindurch begleiten macht mir total Freude. Ich finde es faszinierend, zu beobachten, wie sich da eine Persönlichkeit entwickelt. Fast wie bei der Raupe und dem Schmetterling…
Vielleicht magst du dich ja mit mir auf den Weg machen, diese Zeit besser zu verstehen? Herauszufinden, was unsere Teenager denn genau brauchen, um in dieser Zeit wirklich eine reife Persönlichkeit zu entwickeln?
Am 19. Mai 2020 gibt es ein Webinar zum Thema und im Herbst folgt dann der Kurs «Adoleszenz verstehen».