Der gefährliche Dachs!

Vor einiger Zeit habe ich unsere umfangreiche Sammlung an Kinderbüchern durchgesehen und dabei einige wahre Perlen entdeckt. Es ist schon einige Jahre her, seit ich meinen Kindern regelmässig vom Lars dem Eisbären, dem Regenbogenfisch und dem kleinen Kater Findus vorgelesen habe. Der kleine Findus war schon damals ein Liebling von uns allen. Und das nicht nur, weil die Geschichte in unserem geliebten Schweden spielt. Ich denke, das lag vor allem daran, dass sich die Kinder (und ich auch) immer wieder mit Findus identifizieren konnten.

Ich denke da an die Story, als Findus ganz neu bei Peterson war und sich ganz schrecklich vor dem Dachs fürchtete. Findus versteckte sich, wurde von Peterson «gerettet» und war sich fortan sicher, dass es auf dem Hof gefährlich sein musste. Der weise Bauer aber tat das einzig Richtige: Er setzte sich nach draussen und forderte Findus auf, den Hof zu entdecken. «Hier gibt es nichts, wovor du dich fürchten musst. Ich bleib hier sitzen» so Petersons klare Ansage.

Und der kleine Kater? Er getraute sich tatsächlich und erkundete jeden Winkel! Mit der Zeit entwickelte er sogar Spass an der Sache und kurze Zeit später bewegte er sich völlig angstfrei und abenteuerlustig auf dem Hof.

Eine herzige Geschichte für die Kinder, eine wichtige Botschaft für die Eltern finden wir hier!

(die Geschichte ist in dem Buch «wie Findus zu Peterson kam» zu finden)

Genauso wie Findus brauchen auch unsere Kinder Sicherheit durch unsere Präsenz, um die Welt entdecken zu können. Kinder, die die Botschaft «Ich bleib hier sitzen» von ihren Eltern vermittelt bekommen, entwickeln oft eine spontane Neugierde und Entdeckerfreude.

Das bedeutet jetzt nicht, dass wir uns ständig neben unsere Kinder setzen müssen, damit sie die Welt entdecken können. Manchmal, an fremden Orten oder bei kleinen Kindern mag das aber hin und wieder genau so sein. Später reicht es oft, wenn sie einfach wissen und tief in sich spüren, dass wir verfügbar sind. Dass sie mit allem zu uns kommen dürfen und dass sie nicht abgewiesen werden.

Nur so können sie auf ihren Welt-Entdeckungsreisen auch das Risiko eingehen, dass ihnen ein «gefährlicher Dachs» begegnet. 😉

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Angela Indermaur