Warum unser Gästebett ziemlich oft belegt war / ist...
Aufgrund der letzten Blogbeiträge wurde ich gefragt, wie das Thema «Gleichaltrigen-Kontakte» bei uns in der Teenagerzeit weitergegangen sei und was für Wege wir da gefunden hätten.
Da wir mitten in der Schulzeit unserer Kinder von der öffentlichen Schule auf eine kleine, familiäre Privatschule wechselten, hatten wir sicher andere Bedingungen als die meisten Familien. Trotzdem gibt es einige Punkte, die wir als hilfreich erlebt haben.
Die «Top 5» aus dem letzten Beitrag ergeben eine gute Basis, um in der Teenagerzeit darauf aufzubauen.
Besonders in dieser Zeit und bis heute ist es uns wichtig, dass die Freunde unserer Kinder auch «unsere Freunde» sind. Das heisst, dass sie herzlich willkommen sind bei uns und dass wir uns für sie interessieren. Das hat zur Folge, dass unser Gästebett oft belegt ist, dass wir schon diverse Freunde mit in den Ferien hatten und dass es gut ist, immer genug zu kochen, so dass es auch für spontanen Besuch reicht. Wir erleben das als Bereicherung und geniessen diese Zeit ganz bewusst.
Eine Zeit lang hatten alle 3 Freunde, die ebenfalls 3 Geschwister waren. Jene Familie erlitt einen schweren Schicksalsschlag. Unsere Kinder waren alle herausgefordert, echte Freunde zu sein und haben in dieser Zeit viel gelernt. Diese Beziehungen haben Bestand bis heute, obwohl die Familie ins Ausland zog.
Natürlich gab es hin und wieder auch kritische Momente, wo ein Kind von uns an einem Ort übernachten wollte, wo es uns nicht wohl dabei war, oder mit Kollegen abmachen wollte, wo wir nicht unbedingt dahinterstehen konnten. Wir hatten auch mal Bedenken, dass ein Kind ausgenutzt oder zu sehr belastet werden könnte, usw. In solchen Momenten hilft nur eines: ein offenes und klärendes Gespräch mit dem betreffenden Teenager. In so einem Gespräch können wir als Eltern unsere Gedanken, Bedenken und Sorgen offenlegen. Wir sollten aber auch gut hinhören, was der Teenager über die Sache denkt und zu sagen hat. Meist macht es Sinn, dies sogar zuerst zu tun. Soweit ich mich erinnern kann, fanden wir immer eine Lösung, die für alle gepasst hat. Mehr als einmal erlebten wir es, dass der Teenager eigentlich grad froh war, dass wir etwas verboten haben. Es ist einfacher den Kollegen zu sagen «Ich darf von meinen Eltern aus nicht an der Party teilnehmen.» Als «Mir ist es unwohl, ich möchte nicht teilnehmen.» Aber das ist ja in dem Alter auch noch okay.
Und zu guter Letzt noch zwei Dinge:
Wenn wir als Eltern verfügbar sind, Zeit mit unseren Teenagern verbringen, uns auch auf ihre Interessen einlassen, können wir ganz viel «Wind aus den Segeln» nehmen. Wir waren manchmal überrascht, wie gerne man mit Papa «James Bond» schaut, oder ins Fussballstadion fährt. Oder mit Mama zum shoppen oder ins Kino, mit der ganzen Familie in den Europapark, usw.
Alle unsere Kinder haben in den letzten Jahren in Teams, wie in der Jungschar, mitgearbeitet und tun dies aktuell immer noch. Dies haben wir immer tatkräftig unterstützt. Denn gerade in solchen Teams entstehen gute Beziehungen und Freundschaften mit Personen die ähnliche Werte vertreten.
Ganz grundsätzlich giltet für mich in Bezug auf Beziehungen zu Gleichaltrigen auch in der Teenagerzeit: “weniger ist mehr”, oder auch “lieber Qualität als Quantität”.