Gut gemacht!

«Da wurde offensichtlich ganz vieles sehr gut gemacht!» Mit diesem Satz habe ich in den letzten Wochen mehrmals Mütter zum Weinen gebracht. Nicht, dass das meine Absicht gewesen wäre. Ich wurde um Rat gefragt, Herzen von besorgten Müttern wurden ausgeschüttet und neben allem Schwierigen und den Problemen war es mir einfach ein Anliegen auszudrücken, was ich eben auch sehe: Jugendliche, die bereits eine Persönlichkeit entwickelt haben, die sich reflektieren können, die Ideen und eine Vision haben, etc. Oder Kinder, die losgehen und die Welt entdecken, die vor emergenter Energie nur so sprühen. Kinder, die sich trotz manchmal widrigen Umständen entwickelt haben, gerade weil da eben eine fürsorgliche Bezugsperson war. Wenn ich solche Dinge sehe, möchte ich dies auch auszudrücken: Hey, das sind Früchte, die wir sehen und die wir geniessen dürfen! Als Eltern dürfen wir auch einmal innehalten und uns freuen und dankbar sein, dass so mancher Same, den wir vielleicht sogar unter Tränen gesät haben, aufgegangen und zum Blühen gekommen ist.

Als Mütter und Väter machen wir das eigentlich viel zu wenig… Wir geben täglich unser Bestes und nicht selten noch einiges mehr. Wir wachsen über uns hinaus, gehen über unsere Grenzen und geben oftmals alles für unsere Kinder. Und doch sehen wir immer schnell was nicht geht, was unsere Kinder noch lernen müssen, wo wir Konflikte haben. Wir vergleichen uns mit anderen und sehen auf unsere Defizite. Und ja, manchmal ist es gut und wichtig, dass wir hinschauen, da wo es stockt. Dass wir uns Gedanken machen, nach Entwicklung streben und vielleicht auch mal Hilfe in Anspruch nehmen. Aber genauso wichtig ist es auch, dass wir immer wieder auch auf das Positive schauen und uns an dem freuen, was läuft, was sich schon entwickelt hat und was unsere Kinder (und wir!) schon gelernt haben.

Die Tatsache, dass so ein schlichter Satz von mir Tränen auslösen kann, zeigt mir, dass Eltern und besonders Mütter das viel zu wenig hören und zu wenig ermutigt werden! Und es stimmt, ich kann mich gut erinnern, wie es mir als Mama immer wieder einmal so erging.

Vor einiger Zeit aber, sass ich bis spät in der Nacht mit meinen Jugendlichen auf dem Sofa und wir diskutierten über eine Situation die uns sehr betroffen machte. Wir tauschten über unsere Fragen und Gedanken aus und überlegten uns, was wir praktisch tun könnten, um der betroffenen Person zu helfen. Als ich eine Weile später ins Bett ging war mein Herz von Dankbarkeit erfüllt. Das war für mich so ein Moment, wo ich mich daran freute, dass ein Same, den ich gestreut habe, aufgegangen war und dass es möglich war, ein solches Gespräch zu führen. Freude herrscht! 😊

Wo erlebst du solche Momente? Ich möchte dir Mut machen, darauf zu achten und solche Momente zu geniessen, vielleicht sogar zu feiern!  Denn auch das gehört dazu, tut gut und gibt Kraft und Energie für die nächsten Herausforderungen!

sparkling-wine-736773_640.jpg