Sommer-Blogreihe "Familienfilme": Teil 3

 

Lenny führt ein unbeschwertes Leben in Saus und Braus. Feiern, Geld verprassen und auch mal den Supersportwagens seines Vaters im Pool versenken… Derartige Dinge stehen bei dem 30-jährigen Sohn eines Herzspezialisten auf der Tagesordnung. Als ihm sein Daddy die Kreditkarte sperrt, hat Lenny nur eine Chance, sein altes Luxusleben zurückzubekommen: Er muss sich um den, seit seiner Geburt schwer herzkranken 15-jährigen David, kümmern.

Dabei prallen zunächst zwei Welten aufeinander, denn der reiche Lebemann Lenny hilft dem aus einer tristen Hochhaussiedlung stammenden David bei all den Dingen, die dieser schon immer erleben wollte…

Soweit die Beschreibung auf der DVD – Hülle. Spätestens als ich realisierte, dass dieser Film auf einer wahren Begebenheit beruht, und dass «David» immer noch lebt, war ich restlos begeistert von diesem Film.

Am Anfang lernen wir Lenny als total gepanzerten jungen Mann kennen. Sein Zugang zu seinen Gefühlen scheint komplett versperrt zu sein und dementsprechend fordert ihn die Begegnung mit David auch sehr heraus. Anfangs leistet er «Dienst nach Vorschrift», hakt die einfachen Dinge auf Davids Liste ab um seinen Vater zufrieden zu stellen. Doch es dauert nicht lange, bis ihm die Sache zu blöd wird und er sich aus Davids Leben verabschiedet. Hier hätte die Geschichte enden können. Doch das tut sie nicht! Lenny’s Herz wird Stück für Stück weich und je mehr Gefühle er zulassen kann, desto tiefer und erfüllender wird die Beziehung zu David und auch zu seiner Mutter. Und jetzt nimmt die Story so richtig Fahrt auf…

Zu sehen, was für einen Unterschied es machen kann, ob wir eine Sache einfach abhaken wollen, oder ob wir mit Herzblut dabei sind, ist sehr eindrücklich. Zusammengefasst kann man hierzu sagen, dass der Film sehr schön aufzeigt, wieviel bunter, intensiver und bereichernder eine Beziehung (und das Leben allgemein) sein kann, wenn man sich in der Tiefe und mit allen damit verbundenen Gefühlen darauf einlässt.

Ich habe den Film damals mit meiner 12-jährigen Tochter im Kino gesehen, und ich kann mich gut an das Gespräch über Gefühle, Emotionen und Panzerung, auf der Rückfahrt vom Kino erinnern.

Dieser Film konfrontiert uns und unsere Kinder auch mit dem Thema (chronische) Krankheit und Tod. Er tut dies aber nicht auf belastende oder schwere Art und Weise. Humorvolle, lustige Szenen wechseln sich mit ernsten und tiefgehenden Momenten ab und lockern so auch immer wieder auf. Wer möchte, hat hier eine tolle Basis um solche Themen in Gesprächen mit den eigenen Kindern / Teenagern aufzugreifen.

«Dieses bescheuerte Herz» ist freigegeben ab Null. Ich würde ihn mit Kindern ab ca. 10 – 12 Jahren und vor allem mit Teenagern schauen. Bei kleineren Kindern empfehle ich, den Film als Eltern(teil) zuerst zu schauen und dann individuell zu entscheiden. Insbesondere eignet sich dieser Film auch für coole Teenie-Jungs!


Wer sich mehr mit dem Thema Krankheit und Tod, wie man mit Kindern darüber sprechen kann auseinandersetzen möchte, wird hier fündig.


 

  • Weiche Herzen und Panzerung werden 2 wichtige Themen im Onlinekurs «Starke Kinder – weiche Herzen» sein, der im August startet. Bist du dabei?

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Angela Indermaur