Sommer-Blogreihe "Familienfilme": Teil 2
Wochenend-Rebellen
Als dem zehnjährigen autistischen Jason ein Wechsel auf eine Förderschule nahegelegt wird, wollen seine Eltern alles unternehmen, um ihn an seiner Schule zu behalten. Jason hat die Idee, Fussballban zu werden, um besser mitreden zu können. Dafür muss er jedoch einen Lieblingsverein finden. Um den zu ermitteln, will Jason mit seinem Vater Mirco alle 56 Bundesligavereine bei Heimspielen kennenlernen. Auf den folgenden Wochenendtrips lernen sich allerdings auch Vater und Sohn noch einmal neu kennen. (Klappentext)
Dieser herrliche Familienfilm basiert auf einer wahren Geschichte. Offiziell wird er für Kinder ab 6 Jahren empfohlen, ich persönlich würde ihn eher mit Kindern ab 8 – 10 Jahren schauen.
Wer sich für den deutschen Vereinsfussball interessiert, kommt ebenso auf seine Kosten, wie alle jene, für die Asperger-Autismus ein Thema ist. Doch obwohl dies die beiden grossen Themen sind, ist der Film aus meiner Sicht für jede Familie zu empfehlen.
Mein persönliches Highlight in diesem Film ist der Grossvater von Jason. Er bestärkt und ermutigt Jason immer wieder auf seinem Weg. Die Botschaft «du bist gut, so wie du bist» kommt von ihm immer wieder rüber. Und genau das braucht jedes Kind, besonders aber Kinder, die aufgrund von ihrem Verhalten immer wieder «anecken» und negatives Feedback erhalten.
Um sein Ziel zu erreichen, muss Jason sich immer wieder überwinden und seine Grenzen ausloten. Sei dies beim Sicherheitscheck vor dem Stadion, oder in dem Moment wo in den Zuschauerrängen Bier verschüttet wird, oder wann immer etwas Unvorhergesehenes passiert. Er erlebt, dass man Dinge überleben kann, von denen man dachte, das sei unmöglich. Und er erlebt, dass es sich durchaus lohnt, für ein Ziel vor Augen auch mal die Komfortzone zu verlassen. Diese Herausforderungen kennen nicht nur Kinder auf dem Autismus-Spektrum, sondern alle Kinder und natürlich auch wir Erwachsenen. Dieser Film ermutigt uns dazu, sich auch mal auf neues und unbekanntes Terrain zu wagen, Grenzen auszuloten und Kompromisse einzugehen.
Und wer weiss, vielleicht entwickelt sich nach einem gemütlichen Filmabend ein gutes Gespräch über gerade dieses Thema? Man könnte sich darüber austauschen, welchen Herausforderungen man sich in nächster Zeit stellen möchte, oder was man neues wagen möchte…
Und für alle, die Personen im Umfeld haben, die sich auf dem Autismus-Spektrum befinden, leistet dieser Film natürlich auch ein Stück Aufklärungsarbeit. Dies auf ausgesprochen positive und humorvolle Art und Weise.
Nun wünsche ich allen einen weiteren tollen Filmabend!
(Foto: Weltbild)