"Hinzufügen statt bekämpfen"
In diesen letzten Tagen des Jahres halte ich etwas Rückschau, auf das vergangene Jahr mit all seinen Facetten. Dabei dachte ich auch darüber nach, was Eltern in diesem Jahr besonders beschäftigt hat und ich kam zum Schluss, dass es ein vorherrschendes Thema gibt: Medien.
Ich habe unzählige Fragen zum Thema Medien beantwortet, habe mich in viele Situationen und Konstellationen hineingedacht, um vernünftigen Rat geben zu können. Und so manches mal stand ich dabei an, weil das, was ich eigentlich raten wollte, einfach nicht umsetzbar, nicht alltagstauglich war. Und so mussten wir um die Ecke denken, Kompromisse finden, kreative Lösungen und so manches mal auch 5 gerade sein lassen.
Man könnte wohl eine Menge Blogartikel mit gutem Rat über den Umgang mit Medien füllen. Man könnte über Handyzeiten und Medienverträge schreiben, über Altersgrenzen und das Thema Sucht. Und während ich mir Gedanken darüber machte, kam mir ein Zitat von Gordon Neufeld in den Sinn. Es ist unglaublich schlicht und wohl genau darum auch unglaublich weise und treffend:
«Hinzufügen statt bekämpfen»
Gordon Neufeld fordert uns damit auf, Dinge, die uns nicht passen, nicht einfach zu bekämpfen. Er wusste wohl, dass dies nämlich zwangsläufig in Machtkämpfen mit 2 Verlierern endet. Deshalb sein Rat: «fügt Gutes hinzu und das andere wird abnehmen».
Ich habe diesen Rat schon in manchen Lebensbereichen erfolgreich angewendet. Statt Süssigkeiten im Familienalltag zu bekämpfen, beispielsweise, habe ich für gesunde und leckere Snacks und manchen Smoothie oder Obstteller gesorgt.
Und da Medien und Süssigkeiten gewisse Gemeinsamkeiten haben, möchte ich uns einladen im Laufe der nächsten Wochen zu entdecken, was hinzufügen statt bekämpfen in Bezug auf Medien bedeuten könnte.
Man könnte nun natürlich sagen, wir fügen unseren Kinder einfach mehr Spielzeug, mehr Hobbies und vielleicht auch noch ein Regal voller pädagogisch wertvoller Bücher hinzu. Ich bin jedoch sicher, es hätte nicht gereicht, einfach ein paar Früchte zu kaufen und die Schränke mit gesunden Snacks zu füllen, um den Süssigkeiten Konsum zu reduzieren. Es brauchte ein bisschen Engagement von mir: Ein Smoothie ist nun mal «anmächeliger» als Apfel, Banane und Kiwi in der Fruchtschale.
Das Pendant zum Smoothie könnte vielleicht das Vorlesen von Geschichten am Abend sein. Ja, es ist bequemer, wenn die Kids die Gutenacht Geschichte auf dem Tablet schauen und man als Eltern gerade noch schnell die Küche machen kann. Aber wie wäre es, wenn man vielleicht nur einmal in der Woche, sich zusammen aufs Sofa kuscheln und den Kids eine Geschichte vorlesen würde? Meinetwegen auch nach der Folge auf dem Tablet, denn die wollen wir ja eben nicht bekämpfen. Aber es könnte ja durchaus auch sein, dass das Kind die vorgelesene Geschichte dem Tablet bevorzugt?
Vielleicht wäre das ja ein Vorsatz oder eine Challenge für das neue Jahr?
Mehr zum Thema «Vorlesen» findest du hier: https://www.anker-platz.ch/blog/sommerzeit
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